Die ersten Blicke auf die hohen Masten erwecken bei den Teilnehmern die zum ersten Mal den Hocheilgarten in Dülmen besuchen meist ein leicht schummriges Gefühl: „Da sollen wir hochklettern?“ Viele Gruppen und Teams haben Jan-Hendrik Hölscher und Matthias Fischer bei diesen ersten Annäherungen an den Klettergarten begleitet. Beide Mitarbeiter des Kreisel e.V. sind immer wieder angefragt Trainingseinheiten anzuleiten. Das Verlassen der eigenen Komfortzone ist die Grundlage für mögliche Veränderungen, die das Klettern bei jedem Einzelnen und in der Gruppe erzielen kann: Was passiert mit mir, wenn meine Arbeitskollegen mich halten? Kann ich genug Mut aufbringen um da hochzuklettern, wenn meine Klassenkameraden mich sichern? Wie ist es, wenn Frau und Mann zusammen die Partnerbrücke meistern und in 12 Metern Höhe gemeinsam Hindernisse überwinden? „Das macht immer etwas mit den Menschen die hier teilnehmen, sowohl mit denen die klettern, als auch mit denjenigen die unten stehen und sichern!“ so Jan-Hendrik Hölscher. Und nicht das ein oder andere Mal fließen Tränen der Freude, eigene Grenzen verschoben zu haben. Neben den klassischen Klettergärten gehört es zum Konzept des Hochseilgartens in Dülmen, dass die Teilnehmer sich gegenseitig sichern, anleiten und unterstützen. Grundlage für die Arbeit im Hochseilgarten ist ein hoher Sicherheitsstandard, die Trainer durchlaufen eine fundierte Ausbildung angelehnt an den Richtlinien der European Ropes Course Association (ERCA). Jährlich wird überprüft, ob sie diese Standards noch umsetzen können und auch in Krisensituationen überlegt und sicher handeln können. Jan-Hendrik Hölscher und Matthias Fischer haben diesen Trainerschein gerade frisch erneuert und haben nun wieder die Befugnis, Gruppen, Teams und Klassen in den Hochseilgarten zu begleiten. Das sind in der Regel Mitarbeiterteams aus den Offenen Ganztagsschulen, Schulklassen, sowie Klienten aus der Vormundschaft und der Ehe- und Scheidungsberatung. „Mut zum Wachstum“ ist ein Leitgedanke der beiden Erlebnispädagogen. „Dieses Wachstum zu begleiten ist eine der Sonnenseiten unserer Arbeit“, ist Matthias Fischer überzeugt. „Sogar bei Regenwetter“, fügt er augenzwinkernd hinzu.