Immer mehr Bürokratie, immer weniger Zeit

Unsere Einrichtungen leiden unter einem Bürokratie-Burnout. Die Freie Wohlfahrtspflege erkennt an, dass Dokumentation und Nachweise, vor allem auch über die Verwendung der Mittel, notwendig sind und Antragsverfahren eine gewisse Komplexität mit sich bringen. Gleichzeitig sollten diese schlank und effizient sowie verhältnismäßig gestaltet sein. Zeit, die für bürokratische Vorgänge aufgebracht wird, fehlt nicht nur in der Freien Wohlfahrtspflege für die Arbeit mit den Menschen. Auch in anderen Institutionen, mit denen die Freie Wohlfahrtspflege zusammenarbeitet wie den Ministerien, Pflegekassen sowie Landschaftsverbänden, werden
ebenfalls viele Kapazitäten für bürokratische Prozesse gebunden. Kapazitäten, die an anderer Stelle sinnvoller eingesetzt wären. Teilweise müssen Dokumentationen und Berichte mehrfach eingereicht werden. Oftmals werden die eingereichten Informationen durch die anfordernden Stellen nicht bearbeitet, da dort ebenfalls die Kapazitäten fehlen, die Vielzahl der eingereichten Daten auszuwerten. Daten sind oftmals in unterschiedlichen Portalen aufwendig einzupflegen und auf aktuellem Stand zu halten, dabei könnte eine Zusammenlegung verschiedener Portale Entlastung schaffen. Die Zeit, die Träger in bürokratische Verwaltungsabläufe aufwenden, stellt eine Eigenleistung der Träger dar. Dieses gilt es anzuerkennen.
Übermäßige Bürokratie erschwert den Zugang zu Unterstützung. Beispielsweise sind Anträge auf soziale Transferleistungen oftmals kompliziert und Leistungen müssen wiederholt beantragt werden. Viele Menschen brauchen dabei die Unterstützung der Einrichtungen der Freien Wohlfahrtspflege. Dabei könnten die Anträge so gestaltet werden, dass sie einfacher und verständlicher auszufüllen sind. Wichtige Zeit zur Unterstützung weiterer Anliegen der Menschen würde frei.
Wir fordern eine schlanke und effiziente Bürokratie für die Einrichtungen der Freien Wohlfahrtspflege in NRW!

  • Wir brauchen eine kritische Prüfung, welche bürokratischen Prozesse tatsächlich sinnvoll und dienlich sind. Auf diese sollten die knappen Ressourcen beschränkt werden.
  • Anträge und Bewilligungen sollten einfach gestaltet sein, sodass für die Antragstellung möglichst keine Unterstützung mehr notwendig ist.
  • Die durchdachte und bedarfsorientierte Einführung von digitalen – auch KI-gestützten – Tools sollte vorangebracht werden. Digitale Lösungen bieten viel Potenzial, Bürokratie und die dafür aufgebrachte Zeit einzusparen.
  • Die durch Einrichtungen einzureichenden Verwendungsnachweise sollten sich auf wesentliche und prüfbare Parameter beschränken.
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